(vas). Der erste Start bei der nationalen Meisterschaft der Erwachsenen – und dann direkt im Finallauf live im Fernsehen. Steffen Baxheinrich aus Lette verwirklichte am Wochenende seinen großen Traum und lief im Berliner Olympiastadion vor fast 35.000 Zuschauern die 1500 Meter. Am Samstag qualifizierte er sich in einem spannenden Qualifikationslauf mit dem mehrfachen deutschen Meister Timo Benitz und bis zu zehn Jahre älteren Konkurrenten aus ganz Deutschland für den Endlauf. Mit der fünftschnellsten Zeit aller 18 Läufer war ihm die Qualifikation nicht nur über die Platzierung im Halbfinale, sondern auch über seine schnelle Zeit von 3:49,79 Minuten sicher.

Steffen BaxheinrichPlatz 10 bei der DM auf der blauen Bahn: Steffen Baxheinrich ist in der deutschen Spitze angekommen

Sein selbst gesetztes Ziel hatte der 20-Jährige somit schon erfüllt, nun ging es für ihn hauptsächlich darum, die Atmosphäre im Olympiastadion zu genießen. Der Finallauf war wie erwartet ein taktischer Lauf, der auch Rempeleien enthielt. Nach zwei Dritteln des Rennens setzte Baxheinrich zum Überholen an und direkt neben ihm stürzten zwei Mitläufer. Die Schrecksekunde war schnell vorbei und er konnte gerade noch ausweichen, um nicht selbst zu Fall zu kommen. „Der Sturz vor ihm war Pech und hat einiges gekostet“, erklärte auch Bundestrainer Pierre Ayadi. Doch Baxheinrich berappelte sich schnell wieder und lief sein Rennen souverän ins Ziel. Im Zielsprint konnte er mit den erfahreneren deutschen Topläufern nicht mithalten, landete aber mit 3:59,05 Minuten auf dem zehnten Platz und belohnte sich so für die jahrelange Arbeit. „Ich bin natürlich froh, so weit gekommen zu sein, aber andererseits ärgere ich mich schon, weil ohne den Stolperer wesentlich mehr als Platz 10 drin gewesen wäre“, zieht Baxheinrich sein persönliches Fazit am Ende einer erfolgreichen Saison.