(vas). Internationale Topläufer, Nachwuchstalente und zahlreiche Stadiondisziplinen – das LVO-Sportfest am Samstag war ein voller Erfolg für die 120 Starter im Alter von sieben bis 71 Jahren. Doch nicht nur die Athleten waren zufrieden und gingen mit Bestleistungen und Stadtmeistertiteln nach Hause, auch das Organisationsteam erlebte eine reibungslose Veranstaltung. „Die Helfersituation hat sich deutlich verbessert“, freute sich Organisatorin Miriam Erdhütter über die zahlreichen Trainer, Freiwilligen aus dem Verein oder Eltern, die an Wettkampfstationen unterstützten.
Die meisten Stadtmeistertitel des Tages errang Nele Wippich vom LV Oelde, die in der W12 ihr Talent unter Beweis stellte und nebenbei noch einen 38 Jahre alten Kreisrekord verbesserte. Wippichs Wettkampftag begann mit der 4x75-Meter-Staffel, für die die Elfjährige gemeinsam mit Eva Windthorst, Charlotte Hille und Emily Fernandez 43,61 Sekunden benötigte und so den Titel holte. Weiter ging es zum Kugelstoßen, wo es zwar nicht ganz rund lief, die Weite von 6,62 Metern aber dennoch für den Titel reichte. Auch im Einzelsprint über 75 Meter konnte ihr mit einer Zeit von 11,10 Sekunden niemand was vormachen. Beim abschließenden 800-Meter-Lauf mobilisierte sie nochmals alle Kräfte und ging das Rennen sehr mutig an. Mit einer Durchgangszeit von 1:10 Minute lag sie nach einer Runde bereits auf Bestzeitkurs und hielt das Tempo bis zum Schluss hoch. Mit 2:28,24 Minuten unterbot sie zum ersten Mal die 2:30 Minuten und verbesserte den alten Kreisrekord um mehr als eine Sekunde. Nach ihren neu aufgestellten Kreisrekorden über fünf Kilometern und 2000 Metern hält sie nun bereits die dritte Bestmarke im Kreis Beckum in der W12.

Nele WippichNele Wippich (LV Oelde) errang vier Stadtmeistertitel und verbesserte den Uralt-Kreisrekord über 800m

Auch Vereinskollege Malte Mersmann erwies sich als fleißiger Titelsammler: Er überzeugte in der M12 im Sprint (11,18 Sekunden), Weitsprung (3,85 Meter) und im Kugelstoßen (6,58 Meter). Jeweils zwei Stadtmeistertitel holten zudem Lukas Botrus (LG Oelde/Wadersloh), Eva Windthorst und Charlotte Hille (beide LV Oelde).

Malte MersmannDreifacher Stadtmeister: Malte Mersmann - hier beim Kugelstoßen

In den Altersklassen U10 und U12 wurde am Samstag ein Förderwettkampf angeboten, der wie in den Vorjahren eine hohe Beteiligung der Vereine aus dem Kreis genießen konnte. Die jungen Athleten bestritten zum Teil ihren ersten Wettkampf und sammelten wertvolle Erfahrungen im Ballwurf, Zonenweitsprung, Hochsprung, Staffellauf, Sprint oder auch über 800 Meter.

Deutsche Spitzenklasse bei den Laufwettbewerben

(vas). Abseits der Wettstreite um die Stadtmeistertitel und der vereinsinternen Bewerbe ließen es sich auch in höheren Klassen erfolgreiche Leichtathleten nicht nehmen, das LVO-Sportfest als eine der letzten Stadionveranstaltungen der Freiluftsaison für einen letzten Formtest oder das Erreichen von Qualifikationen zu nutzen. So wurde am Samstag im Oelder Jahnstadion die deutsche Jahresbestzeit über 300 Meter in der M14 gelaufen. Robert Rutz, Westfalenrekord-Halter über 800 Meter vom SC Herford, sprintete nach 38,23 Sekunden durchs Ziel – so schnell wie kein anderer Athlet seines Alters in der ganzen Saison. Eine Klasse für sich war auch die 4x100-Meter-Staffel des SC Preußen Münster mit Laura Brandhofe, Luisa Manegold, Maja Huesmann und Liv Patterson, die 51,13 Sekunden für die Stadionrunde benötigten. Mit 1,58 Metern im Hochsprung beeindruckte zudem die erst 14-jährige Münsteranerin Franziska Lupfer.

300m(v.l.) Jonas Busse (LG Oelde/Wadersloh), Djyessy Bangina (TV 05 Neubeckum) und Robert Rutz (SC Herford) beim 300m Lauf. Robert Rutz lief dabei deutsche Jahresbestzeit

Doch das große Finale kam ganz zum Schluss: Der abschließende 3000-Meter-Lauf war in diesem Jahr besonders stark besetzt. Die Brüder Yassin und Mohamed Mohumed von der LG Olympia Dortmund zählen zu den größten Laufhoffnungen Deutschlands. Der ältere Bruder Mohamed knackte erst letztes Jahr als U20-Läufer die 30-Minuten-Marke im Zehn-Kilometer-Straßenlauf und ist damit deutscher Rekordhalter und war auch bereits bei Europa- und Weltmeisterschaften erfolgreich am Start. Sportprominenz im beschaulichen Oelde also, doch am Samstag ging es vor allem um Yassin, der über die 3000 Meter in diesem Jahr noch unter 8:30 Minuten bleiben wollte, um so in den Kader aufgenommen zu werden. Runde um Runde zog der ältere Bruder den 17-Jährigen auf die erforderliche Zeit und zur Freude des Duos und des Bundestrainers Pierre Ayadi stand am Ende die Zeit von 8:28,97 Minuten für Yassin auf der Uhr. Mohamed lief kurz vor ihm in 8:27,59 Minuten durchs Ziel. Diese Zeiten sorgten für Begeisterung und Staunen beim Oelder Publikum, kam es doch zu teilweise dreifachen Überrundungen. Dritter wurde Georg Milonas aus Bielefeld mit 10:42,98 Minuten und schnellste Frau war Bettina Kalläne (LV Oelde, 12:20,75).

(v.l.) Yassin Mohumed und Mohamed Mohumed (beide LG Olympia Dortmund) (v.l.) Yassin Mohumed und Mohamed Mohumed (beide LG Olympia Dortmund) einsam an der Spitze des 3000m Laufes