(vas). Rekordläufer Elias Sansar (LG Lage Detmold) macht das Dutzend voll: Beim 48. Hermannslauf am Sonntag holte er den zwölften Gesamtsieg in seiner bislang schnellsten Zeit (1:44:54 Stunde) - angefeuert von tausenden Zuschauern entlang der 31,1 Kilometer langen Strecke vom Hermannsdenkmal zur Sparrenburg in Bielefeld. Die anspruchsvolle Strecke durch den Teutoburger Wald forderte auch Debütantin Michelle Rannacher (Djk Gütersloh) heraus. Ab dem fünften Kilometer gesellte sich aber ein routinierter Hermannsläufer bei seinem 14. Start zu ihr und begleitete sie bis zum Ziel: Der Stromberger Philipp Kaldewei vom LV Oelde war an der Seite der jungen Läuferin. „Bis Kilometer 12 war Franzi Bossow noch dabei, aber dann konnten wir uns absetzen. Das Tempo passte und so wurde das ein erstklassiger Hermannslauf, bei dem ich Michelle dezent unterstützen konnte“, berichtete er. Die starke Leistung der Gütersloherin wird dadurch erst noch verdeutlicht, dass sie in 2:02:41 Stunden fast die gleiche Zeit abspulte wie Topläufer Kaldewei in 2:02:38, der selbst einen seiner besten Hermannsläufe erlebte: „Die Zeit hatte ich gar nicht im Blick und war ziemlich überrascht, dass wir so zügig waren. Ich muss wohl doch nochmal starten, denn unter zwei Stunden geht das auch“, kündigte Kaldewei an, der auf dem 30. Platz landete.

Hermann 2019Philipp Kaldewei (2008) vor der späteren Siegern Michelle Rannacher (605) in Oerlinghausen

Nur wenige Momente nach ihm erreichte Jonas Barwinski (Fit2Run-Beckum) das Ziel an der Sparrenburg in einer Topzeit von 2:02:56 Stunden und wurde Fünfter der männlichen Hauptklasse. Auch er hat das Potential, den Hermannslauf zukünftig unter der magischen Zwei-Stunden-Marke zu schaffen. Weitere schnelle Zeiten liefen Markus Schuler (2:04:20), Christian Huster (2:06:50), Jan Vuellers (2:10:34) und Jens Brodka (2:11:40, alle LV Oelde); die gemeinsam mit Philipp Kaldewei die fünftschnellste Männermannschaft bildeten. Schnellste Frau aus dem Kreis wurde die Triathletin Pia Heinrich (ASC Ahlen), die mit 2:43:18 Stunden Platz 19 in der W30 belegte. Zudem lag Ruth Hahne (LVO), ebenfalls Triathletin, bei ihrem ersten Hermannslauf sehr gut in der Zeit und holte sich den elften Platz der W45 in 2:45:07 Stunden. Mit ihren Teamkolleginnen Ulrike Wigger (2:53:12), Vincenza Mautone (2:53:54), Sabine Ording (2:53:56) und Pia Coulthard (3:00:57), die alle eng zusammenblieben, bildete sie die 12. Frauenmannschaft hinter den großen ortsansässigen Vereinen aus Bielefeld, Gütersloh und Sende.

 

 Aprilwetter beim Hermann

(vas). Aus dem Kreis Beckum wagten insgesamt fast 60 Läuferinnen und Läufer den Start beim Hermannslauf, insgesamt waren es erneut rund 7000 Aktive, die die Strecke laufend oder wandernd absolvierten. 45 Starterinnen und Starter gehen dabei allein auf das Konto des LV Oelde. In einem intensiven Vorbereitungsprogramm auf das Laufhighlight trainierten dutzende Langstreckler seit Januar unter Anleitung von Manfred Grünebaum und Christian Huster und bewiesen dann am Sonntag, dass sich das harte Training ausgezahlt hat. Mit den Wetterbedingungen hatte die Gruppe aber wenig Glück: Vor dem Start war es schon kühl und leicht regnerisch, doch das Hauptfeld erwartete sogar einen heftigen Hagelschauer bei Oerlinghausen, wodurch das Kopfsteinpflaster extrem rutschig wurde. „Der Boden war weiß bedeckt“, erzählte Huster. Aber die Zuschauer ließen sich davon nicht vertreiben und feuerten die Läuferinnen und Läufer zu Höchstleistungen an. „Besonders an der Panzerbrücke, in Oerlinghausen, im Schopketal und natürlich auf der Promenade war die Stimmung wieder richtig gut“, sagte Huster, der wie andere der Oelder sein Tempo zum Ende noch steigern konnte. Besonders starke Altersklassenleistungen zeigten Uli Stripper und Manfred Grünebaum (beide LV Oelde), die in der M60 der Konkurrenz die Hacken zeigten. In 2:19:15 Stunden holte sich Stripper den Sieg in der Altersklasse, Grünebaum wurde in 2:23:31 Stunden Zweiter. Platz vier in der M55 belegte Martin Stutenbäumer in 2:13:33 Stunde und auch Bernhard Bittner und Helmut Karwinkel erreichten Altersklassenplatzierungen in den Top10. Durch das Vorbereitungstraining wagten viele Läufer ihren ersten Start beim Hermannslauf und erzielten große Erfolge, besonders Jan Vuellers und Ruth Hahne, die direkt zu den schnellsten TeilnehmerInnen aus dem Kreis zählten. Auch Max Brescher (Ski-Club Beckum) bereitete sich im Programm erfolgreich auf sein Debüt vor.
Zum Abschluss traf sich die Gruppe nach dem Hermannslauf im Anno 1890 in Stromberg, um mit wohlverdienter Pizza die Vorbereitungszeit und den Lauf Revue passieren zu lassen. „Die Stimmung war super und alle waren sehr euphorisch“, berichtete Huster.

Hermann 2019Vor dem Start traf sich die Vorbereitungsgruppe des LVO vor dem Hermannsdenkmal