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Walpurgisnacht

6 Jahre 1 Monat her #244 von Jens1979
Jens1979 antwortete auf Walpurgisnacht
Hi

Super Bericht. Und Glückwunsch an euch beiden Ziel überqueren.

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6 Jahre 1 Monat her - 6 Jahre 1 Monat her #243 von Stromberger
Stromberger antwortete auf Walpurgisnacht
Guten Tag Joachim,

vielen Dank für deinen Bericht.

So konnte ich etwas von deinen Eindrücken und Erfahrungen nachempfinden.

Der Wettkampf selbst ist sicherlich eine spezielle Herausforderung.

Ich fand besonders lobenswert, mit welcher Akribie du dich in diesem heißen Sommer und mit unseren landschaftlichen Begrenztheiten auf dieses Abenteuer vorbereitet hast.

Erhole dich gut und münze deinen Trainingsfleiß durch die passenden Anschlusswettkämpfe in weitere Erfolge um!


Glückwunsch auch an Wolfgang und seine Deutsche Post Mannschaft! Den zusätzlichen Erfolg für deine lange Vorbereitung läufst du hoffentlich auch z.B. bei den NRW-Meisterschaften in Gütersloh ein!

Bis dann

Manfred

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6 Jahre 1 Monat her - 6 Jahre 1 Monat her #242 von JoachimK
Walpurgisnacht wurde erstellt von JoachimK
Hallo zusammen,

nach einer langen und nicht ganz alltäglichen Marathonvorbereitung war es am letzten Samstag soweit: der 41. Harzgebirgslauf - auch Brockenmarathon startete. Irgendwann im Laufe des Sommers reifte die Entscheidung, in diesem Jahr einen Marathon abseits der großen Städte zu absolvieren. Die Wahl fiel auf den Brockenmarathon. Die Gründe sind vielfältig: aus Erzählungen wusste ich, dass es dieser Lauf top organisiert ist, jedes Jahr viele Teilnehmer anzieht und durch den großen Höhenunterschied zwei Klimazonen umfasst. Außerdem war ich noch nie im Harz.
Einen Vorgeschmack auf das was kommt lieferte schon die Anreise am Freitag: obwohl noch über 70km zu fahren waren, war der Brocken in Sichtweite - beeindruckend. Schnell die Startnummer im historischen Rathaus von Wernigerode abgeholt, eine nicht zu große Portion Spagetti gegessen und zurück ins Hotel - ich wollte ausgeruht an den Start gehen. Die Nacht war dann doch eher unruhig, aber mit ausreichend viel Koffein im Körper ging es zum Start.

Der Start erfolgt von einer großen Wiese mit dem schönen Namen "Himmelspforte". Zuerst gingen die 25km Wanderer und Walker an den Start - die Begleitmusik (Muss i denn zum Städele hinaus ...) war etwas gewöhnungsbedürftig aber passte ganz gut in die Umgebung. Um kurz vor neun habe ich dann auch Wolfgang Freitag getroffen, der für die Deutsche Post an den Start ging. Nach dem obligatorischen Foto ging es dann pünktlich los. Der erste Kilometer ging über einen Schotterweg leicht bergan - das Starterfeld war noch dicht zusammen und es war entsprechend eng. Auf den nächsten Kilometern ging es durch welliges Gelände dem Brocken entgegen. Bei ca. 24° war es fast schon ein wenig drückend - das sollte sich aber bald ändern. Nach acht Kilometern ging es einmal steil bergab in das "Ilsetal". Mir war klar, dass das jetzt erst einmal der letzte Kilometer war, den ich in knapp fünf Minuten gelaufen bin. Ab jetzt ging es 11km nur bergauf - zunächst noch moderat, sodass ich schon dachte, dass alles nicht so dramatisch ist. Dann kam Kilometer 16; der Untergrund bestand jetzt aus Betonplatten mit breiten Löchern (offensichtlich sowjetische Wertarbeit) und es war so steil, dass laufen nicht mehr möglich war. Es folgte bis auf wenige Ausnahmen eine fast 3km langer "Wanderung" bis zum Gipfel des Brocken. Ich habe vorher noch nie bei einem Lauf erlebt, dass um mich herum niemand auch nur versuchte, hier laufend hoch zu kommen. Kurz vor dem Gipfel wurden die Schienen der Brockenbahn überquert, es wurde zusehend flacher und bei 17°, strahlendem Sonnenschein und einer grandiosen Fernsicht war das Zwischenziel erreicht - der 1141m hohe Brocken. Mental war dieses Zwischenziel für mich ein Höhepunkt - eigentlich geht es jetzt nur noch bergab, das sollte jetzt nicht so schwierig sein. Leider ein Fehleinschätzung ...

Zunächst ging es auf einer Asphaltstraße ziemlich steil bergab – das Tempo war hoch, vielleicht zu hoch. Nach ungefähr vier Kilometern ging es von der befestigten Straße weiter bergab in einen Waldweg bis es schließlich wieder steil bergan ging. Aus dem Höhenprofil wusste ich zwar, dass noch zwei kleine Wellen kommen, allerdings waren diese Wellen in der Realität von der Qualität irgendwo zwischen Ehberg und Tönsberg beim Hermannslauf. Das lange Laufen bergab war leider nicht spurlos an meinen Beinen vorüber gegangen; ich konnte den Berg nicht mehr hochlaufen, sondern musste wandern. Oben angekommen, ging es sofort wieder runter – die Beine wurden immer schwerer, ich konnte kein Tempo mehr aufbauen. Nach weiteren 3 km das gleiche noch einmal: der steile Anstieg war laufend nicht möglich, der weitere Weg bergab wurde immer beschwerlicher. So ging es Kilometer um Kilometer dem Ziel entgegen, die Beine wurden schwerer, Krämpfe kündigten sich an, zwischendurch war Dehnen angesagt. Kurz nach der Markierung des 41. Kilometers war dann endlich die Zielansage zu hören. Es ging noch quer über eine Wiese, durch eine kurze Waldpassage und schließlich in den Zielkanal. Geschafft! 4:17 Stunden Laufen auf einer anspruchsvollen Strecke bei bestem Wetter lagen hinter mir.
Kurz später habe ich Wolfgang getroffen, der schon eine dreiviertel Stunde im Ziel war – beeindruckend. Er belegte in der Mannschaftswertung mit seinem Team der Deutschen Post den zweiten Platz vor den „Unbestechlichen“ Schulz Brüdern aus Bielefeld.
Der Brockenmarathon ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Brocken“. Gerade für uns „Flachländer“ stellen die langen Bergpassagen – egal in welche Richtung – eine große Herausforderung dar. Da es bei uns in der Nähe nicht möglich ist, zehn oder mehr Kilometer am Stück bergauf oder –ab zu laufen, war es absolutes Neuland. Aber das macht auch den Reiz solcher Veranstaltungen aus. Vielleicht finden sich in den nächsten Jahren auch aus den Reihen des LVO Nachahmer...

Viele Grüße

Joachim

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