Bericht und Fotos von Danny Schott.
„Der Knoten ist endlich geplatzt“, freute sich die Trainerin Elke Schalkamp vom LV Oelde. Ihr Schützling Steffen Baxheinrich (LV Oelde) lief bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm auf Platz vier über 1500 Meter. Damit ist der Oelder nun in der deutschen Spitze in der Altersklasse U20 angekommen.
Steffen Baxheinrich hatte sich zusammen mit seinem Trainer Pierre Ayadi erst kurzfristig für einen Start über 1500 Meter und gegen eine Teilnahme über 800 Meter entschieden. „Ich bin die 1500 Meter dieses Jahr öfters gelaufen, war in der Meldeliste besser platziert und fühle mich dort momentan wohler als auf der kürzeren Distanz“, begründete der 18-Jährige seine Entscheidung. Der Weg bis ins Finale war für den Wahl-Dortmunder, der seit Februar im Sportinternat lebt, aber schwerer und länger als zuvor erwartet. Im Vorlauf galt es sich am Samstag im Ulmer Donaustadion für den Endlauf zu empfehlen: Jeweils die ersten Drei der beiden Vorläufe sind gesetzt und weitere sechs Zeitschnellste qualifizieren sich zusätzlich für das Finale.
Im zweiten Qualifikationsrennen reihte sich Baxheinrich kurz nach dem Start im hinteren Mittelfeld ein. Meistens auf der zweiten Bahn laufend machte er deutlich mehr Meter als seine Konkurrenten und musste sich auf der Schlussrunde strecken. Als Vierter seines Vorlaufes verpasste Steffen Baxheinrich den direkten Finaleinzug. Er musste kurz zittern und auf die Zeit hoffen, dann die Gewissheit: Mit 4:05,21 Minuten rutschte er als vierter Athlet über die Zeitwertung in die Liste der Finalteilnehmer. „Bei dem langsamen Tempo muss er mit seinen langen Beinen vorne mit dabei sein. Das hat nicht ganz geklappt, aber er ist durch“, kommentierte C-Kader-Bundestrainer Pierre Ayadi das Rennen seines Schützlings.
Im Finale am Sonntag mussten erneut alle Kräfte mobilisiert werden, um womöglich sogar im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitzureden. „Die Top-Acht sind das Ziel“, kündigte Trainer Ayadi an. In seinem ersten Jahr in der U20 sollte sich Baxheinrich in der deutschen Spitze etablieren. Erneut reihte er sich nach dem Startschuss ganz hinten im Feld ein, beobachtete von dort das klassisch langsame Meisterschaftsrennen und lief dann ein taktisch kluges Rennen.
„Der Plan war es, ab 1000 Metern nach vorne zu gehen und Druck auf die ersten drei zu machen“, erklärte Steffen Baxheinrich. In den letzten beiden Runden schob sich der Oelder nach vorne in eine gute Ausgangslage für den Schlussspurt. Auf der Zielgeraden schielte er anfangs noch auf die Medaillen, musste sich dann aber knapp als hervorragender Vierter mit 4:08,07 Minuten geschlagen geben. Seine persönliche Bestzeit von 3:55,04 Minuten hatte er Mitte Juni bei der Gala in Regensburg aufgestellt. Gold, Silber und Bronze gingen an Jonathan Schmidt (Dresdner SC 1898), Velten Schneider (VfL Sindelfingen) und Patrick Weisser (VfB LC Friedrichshafen).
„Die letzten 300 Meter waren super“, freute sich Trainer Ayadi mit seinem Athleten. Auch Steffen Baxheinrich zeigte sich sichtlich glücklich: „Vor dem Rennen habe ich noch gesagt, hoffentlich kein vierter Platz, aber jetzt bin ich super zufrieden.“ Jetzt hat sich Steffen Baxheinrich eine einwöchige Pause verdient, bevor es ins nächste Trainingslager geht.