(vas). Am Ende war es sein eigener Ligakollege Tim Zudrop (Trispeed Marienfeld), der dem Oelder Favoriten Jannis Stefan (LV Tristar Oelde) den Sieg beim 17. Oelder Triathlon am Samstag unter der Nase wegschnappte. Beim 500-Meter-Schwimmen lief alles nach Plan und der 20-Jährige erreichte als einer der ersten die Wechselzone. Doch beim Aufstieg aufs Rad sprang nicht nur die Kette ab, auch der Sattel kippte nach unten. „Fast zwei Minuten habe ich dadurch verloren und bin auf Platz 15 zurückgefallen“, berichtete Stefan, der seit fast zehn Jahren an Triathlons teilnimmt. Der Kämpferinstinkt im Publikumsliebling war geweckt und beim nächsten Wechsel nach 20 Kilometern auf dem Rad lag er schon auf Platz sieben. Tim Zudrops (56:25) und Matthis Krolls (57:36, Witten) Vorsprung ließ sich aber nicht mehr aufholen und er lief mit der zweitbesten Laufleistung als Dritter in 58:11 Minuten durchs Ziel. Platz vier sicherte sich Nachwuchstalent Jannis Rohden (ASC Ahlen) in 58:32 Minuten, der besonders auf dem Rad auftrumpfen konnte. Auch Vereinskollege Marc Dahmen erreichte souverän die Top 10 in unter einer Stunde.
Hier war die Welt für Jannis Stefan noch in Ordnung ...
Besonders auf der fünf Kilometer langen Laufstrecke machten die hohen Temperaturen den knapp 600 Triathleten das Leben schwer. Nicht aber Vorjahressiegerin Ilona Pfeiffer (Tri-Team Dissen), die in der letzten Disziplin ihren Sieg klarmachte. Mit 1:07:32 Stunde gewann sie vor Melanie Berkemeier (1:08:20, Ejot Team Busch Hütten) und Svea Lüdorff (1:08:25, Trispeed Marienfeld). Triathletinnen vom ASC Ahlen zeigten, dass mit ihnen zu rechnen ist. Katharina Wien sprintete in 1:09:24 Stunde auf Platz vier, direkt gefolgt von Janin Knospe. Susanne Hämmerling und Silke Diecksmeier landeten ebenfalls vorne im Frauenfeld und komplettieren den starken Auftritt des Ahlener Triathlonvereins.
Besondere Aufmerksamkeit zogen die knapp 30 TeilnehmerInnen vom „Projekt 25,5“ auf sich, die zum ersten Mal einen Triathlon absolvierten. Seit Januar trainierten sie die drei Disziplinen mehrmals die Woche unter Anleitung von Jan Burwinkel, Carsten Lütsch, Sebastian Baxheinrich und Martin Fust vom LV Tristar Oelde: „Wir haben ihnen alles beigebracht, was man für einen Triathlon braucht“. Während die Anfänger beim Radfahren und Laufen schon gute Leistungen abrufen konnten, bereitete das Kraulschwimmen größere Probleme. Am Samstag erreichten aber alle glücklich und stolz das Ziel und durften das berühmte Finisher-Shirt entgegennehmen.
Teilnehmer und Trainer "Projekt 25,5"
Staffeln
(vas). Der Staffelstart ist beim Oelder Triathlon neben den großen Entscheidungen beim Gesamtsieg der Männer und Frauen einer der spannendsten Höhepunkte des Tages. Die Staffel „Tri-Team Stromberg“ legte mit Svenja Muth, Christoph Horsthemke und Philipp Kaldewei fast einen Start-Ziel-Sieg hin. Die erfahrene Schwimmerin erreichte die Wechselzone deutlich als Erste und schickte Horsthemke auf die bergige Radstrecke. Dort schoben sich die „Lippesprinter II“ knapp vorbei, doch Topläufer Kaldewei holte deren Teammitglied bereits auf der ersten von drei Runden ein. Ungefährdet mit fünf Minuten Vorsprung lief er durchs Ziel. Auf Platz zwei folgte das Team „Turboschnecken“ mit Franziska Meyerhoff, Tobias Mönch und Henning Roos (1:02:59 Stunde). Der dritte Platz ging an das „OPI Team“ mit Ilona Vogt-Humberg, Patrick Humberg und Oliver Faber, die damit bereits zum sechsten Mal auf dem Treppchen landen.
Auf dem Weg zum Sieg: Christoph Horsthemke wechselt auf Philipp Kaldewei (Tri-Team Stromberg)
Für Jubel sorgte auch der älteste Teilnehmer des Tages Dieter Appuhn aus Witten, der mit 84 Jahren als Schwimmer in der Staffel „TTW Forever“ an den Start ging und für seine Leistung den Respekt aller Zuschauer zu spüren kam.
Die Staffelsieger: (v.l.) Sebastian Baxheinrich von LV Tristar Oelde, die Dritten Patrick Humberg, Ilona Vogt-Humberg und Oliver Faber vom OPI Team, die Sieger Philipp Kaldewei, Svenja Muth und Christoph Horsthemke vom Tri-Team Stromberg und die Zweiten Tobias Mönch, Franziska Meyerhoff und Henning Roos (Turboschnecken), Niklas Steinhüser von Pott's
Schüler und Jugend
(vas). Der Oelder Triathlon wurde am Samstag seinem Ruf als einer der größten Schülertriathlons in NRW gerecht. Fast 120 Schülerinnen, Schüler und Jugendliche eröffneten die Veranstaltung im Freibad des Vierjahreszeiten-Parks. Auf der kürzesten Distanz, bei der 50 Meter Schwimmen, zwei Kilometer Radfahren und 600 Meter Laufen auf dem Programm standen, starteten neben den Nachwuchstriathleten aus Emsdetten, Lage, Lemgo und Hamm auch Anfänger von der Gesamtschule Ennigerloh-Neubeckum, die von Lehrerin Elke Schalkamp vorbereitet wurden und erfolgreich ihren ersten Triathlon bestritten. Die Siege machten allerdings die Talente aus den Triathlonhochburgen unter sich aus. Felix Heidotting (LG Emsdetten Tri-Team) finishte in 11:23 Minuten kurz vor Merle Tovote (TV Lemgo) mit 11:25 Minuten. Ihre Vereinskollegin Lilli Kracht lag mit 11:42 Minuten auf Platz drei. Die Wertung für die SchülerInnen B ging mit Tom Schumacher (12:46, LV Oelde) und Carla Schnafel (12:40, ASC Ahlen) an den Kreis Beckum.
Im anschließenden Jugendstart ließ Tim Zarges (Tri Team TG Lage) mit überragenden Schwimm- und Radleistungen nichts anbrennen und lief nach 18:46 Minuten mit großem Vorsprung vor Magnus Assmann (Tus Hamm) durchs Ziel. Fynn Landwehrjohann (LV Tristar Oelde), der im Vorjahr noch den Schülertriathlon gewann, wurde mit seiner Zeit von 20:39 Minuten insgesamt Vierter hinter Bastian Weiss (20:08, TSV Schwarz-Weiß-Radevorm) und gewann in der Jugend B. Ihre mühsam aufgebaute Führung verlor Corinna Wunder (21:46, LV Oelde) auf der Laufstrecke knapp gegen Adrijana Jurisic (21:42, LTV Lippstadt Triathlon), die bereits zum vierten Mal in Oelde am Start war. Jurisic gewann in der weiblichen Jugend B, Wunder in der Jugend A.
(v.l.) Fynn Landwehrjohann und Corinna Wunder (beide LV Tristar Oelde)