(vas). Mit einem ganz großen Sprung im ersten Versuch sicherte sich Leichtathlet Justin Brand vom SuS Enniger die Bronzemedaille im Weitsprung der Deutschen Meisterschaften der U16. Wegen einer langanhaltenden Muskelverhärtung im Oberschenkel reiste der junge Weitspringer, der auf Rang acht in der Meldeliste lag, mit keinen großen Erwartungen am Sonntag nach Bochum-Wattenscheid. „Er hatte einige Wochen eine Trainingspause eingelegt und sich physiotherapeutisch behandeln lassen. In den letzten drei Wochen hat Justin dann versucht, sich immer näher an die Wettkampfbelastung heranzutasten und konnte am Donnerstag wieder aus vollem Anlauf springen“, erklärte sein Trainer Holger Stein. Die Leistung, mit der sein Schützling dann glänzte, kam daher für beide sehr überraschend: Im ersten Durchgang sprang Brand mit 6,37 Metern neue persönliche Bestleistung um sechs Zentimeter und setzte sich auf den Bronzerang.
Mit einem weiten Satz sprang Justin Brand (SuS Enniger) auf den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften
Der zweite Versuch war mit 6,16 Metern ebenfalls eine solide Weite jenseits der sechs Meter, die Brand zuvor bei Wettkämpfen wegen der Verletzung nicht mehr erreicht hatte. Nach einem sehr guten, aber ungültigen dritten Sprung in die Sandgrube meldete sich die Verletzung wieder zurück. Die nächsten zwei Versuche lagen unter sechs Metern und Brand brach wegen Schmerzen den Wettkampf früher ab. Kein optimaler Wettkampfverlauf, doch die beste Weite zählt und so freute sich das Nachwuchstalent über den dritten Platz bei Deutschen Meisterschaften. „Wir haben mit einer solchen Platzierung überhaupt nicht gerechnet“, berichtete Stein. Als Unterstützung waren seine Familie und Mitglieder der Trainingsgruppe dabei, die ihn kräftig anfeuerten.
Die Bronzemedaille; Lohn für eine neue persönliche Bestweite von Justin Brand
Siebter Platz für Henning Albert vom LV Oelde
(vas). Für eine weitere Überraschung sorgte Henning Albert vom LV Oelde am Wochenende der Deutschen Meisterschaften der U16 im Lohrheidestadion. Als Vorletzter der Meldeliste über 3000 Meter war sein Ziel, es eventuell unter die Top 10 zu schaffen und, wenn möglich eine neue persönliche Bestzeit zu laufen. Doch bei vielen Meisterschaftsrennen wird auf Taktik und Sprintstärke gesetzt und so musste der 15-Jährige aus Lippstadt umdenken und Kräfte sparen. „Er hielt sich an der Innenbahn, vermied Rangeleien und ließ sich durch Tempoverschärfungen nicht aus der Ruhe bringen“, lobte Trainerin Elke Schalkamp. Nach zwei Dritteln des Rennens überholte er das Feld und setzte sich nach vorn. Auf den letzten 500 Metern wurde das Tempo stark angezogen und der Kampf um die Platzierungen war eröffnet. Albert lief weiter in der großen Führungsgruppe mit und wurde in 9:56,07 Minuten Siebter. „Im Ziel war ich etwas verwirrt, weil ich eigentlich am Ende immer überholt werde, aber dieses Mal konnte ich an einem vorbeiziehen. Ich habe mit einem viel anstrengenderen Lauf gerechnet.“, erzählte der Langstreckenläufer und Triathlet, der mit seiner Zeit zwar nicht ganz zufrieden ist, aber als bester Läufer aus NRW und Siebter aus Deutschland alle Erwartungen übertroffen hatte.
Sein Vereinskollege Lucas Schwab liebäugelte unterdessen über die 800 Meter mit dem Finaleinzug. Bei insgesamt 24 Startern gab es drei Vorläufe, wobei er im letzten dran war. Dort ist das Tempo erwartungsgemäß sehr hoch, da neben den jeweils zwei Gewinnern der Vorläufe auch die zehn Zeitschnellsten in das A- oder B-Finale einziehen. „Als ich die Zeiten nach 300 und 400 Metern gesehen habe, hab ich mich richtig erschrocken! Hier geht es doch anders zu Sache“, sagte Schwab nach dem Vorlauf, in dem er seine Bestzeit auf 2:03,80 Minuten steigerte und am nächsten Tag im B-Finale starten durfte. Der Finallauf war sehr unruhig mit viel Geschiebe und Gedränge. Am Ende blieb die Uhr bei 2:06,04 Minuten stehen, was im B-Finale Platz fünf bedeutete. „Der Lauf war nicht rund“, sagte Schwab unzufrieden, der mit seiner Vorlaufzeit Zweiter geworden wäre. „Das war ein mehr als erfolgreiches Wochenende und das viele Training in den Ferien hat Früchte getragen“, resümierte Trainerin Elke Schalkamp.
(v.l.) Lucas Schwab und Henning Albert (LV Oelde) nach den sehr erfolgreichen Deutschen Meisterschaften
Meisterschaftsluft für die LG Ahlen
(vas). Die LG Ahlen reiste mit den meisten Athleten zur Deutschen Meisterschaft. Die 4x100-Meter-Staffel mit Lara Bußmann, Marie Averberg, Nike Möllers und Jolina Heimann sowie Ersatzläuferin Betty Smit rief im Vorlauf mit 51,74 Sekunden eine solide Leistung ab, die jedoch nicht für einen Finaleinzug reichte, aber das große Potential der sprintstarken jungen Gruppe zeigt. Auch ihr Vereinskollege Jannik Pollmeier kam bei den 100 Metern nicht über die Vorläufe hinaus. Bei starkem Gegenwind von 3,4 Metern pro Sekunde, der bei den anderen Vorläufen nicht herrschte, lief er dennoch eine super Zeit von 12,61 Sekunden. Trainer Mark Wiese ist dennoch zufrieden mit seinen Sprintern: „Ich bin wahnsinnig stolz auf alle. Allein die Teilnahme bei den Deutschen zu erreichen, ist schon eine tolle Sache. Nach vielen Jahren konnten endlich wieder Ahlener Athleten bei den deutschen Meisterschaften starten.“
Mit einer großen Gruppe reiste die LG Ahlen zur DM nach Wattenscheid: (v.l.) Marie Averberg, Jannik Pollmeier, Lara Bußmann, Nike Möllers, Trainer Mark Wiese, Jolina Heimann und Betty Smit