(vas). Zum siebten Mal fand in Berlin am Samstag der Mauerweglauf, bei dem die Teilnehmenden einzeln oder als Staffel mit zwei bis 27 Personen einen 100 Meilen langen Rundkurs entlang der ehemaligen Berliner Mauer laufen. In diesem Jahr war der Lauf dem jüngsten Opfer Jörg Hartmann gewidmet, der 1966 im Alter von zehn Jahren von Grenzsoldaten getötet wurde. Inmitten des Rekordteilnehmerfelds mit über 450 Einzelstartern sowie mehr als 600 Staffelläufern waren auch Markus Schuler vom LV Oelde und Ludger Hovest vom BSV Ostbevern, die als Zweierstaffel starteten. Die 162 Kilometer lange Strecke teilten sie in zwei ca. 91 und 70 Kilometer lange Abschnitte ein. „Diese Distanzen waren für uns beide Neuland, also stand für uns nur gut anzukommen auf dem Plan, ganz ohne irgendeinen Platzierungsgedanken“, berichtete Schuler. Bei kühlem und bewölktem Wetter startete Hovest um 7 Uhr morgens auf die Strecke. Doch die lange Distanz hat es in sich und so musste er die letzten 30 Kilometer richtig kämpfen, hielt aber bis zum Wechselpunkt durch.
Nach 9:36:26 Stunden übergab der Ostbeverner auf den Oelder, der das Ziel hatte, die 70 Kilometer in einem Schnitt von fünf Minuten pro Kilometer zu absolvieren. „Meine Radbegleitung Heiko hat mich sehr gut mit Wasser und Gels versorgt. Wie im Flug verging die Zeit und damit auch die Kilometer“. Schnell hatte Schuler die vor ihnen liegende Staffel eingeholt. Die Strecke kann für den Lauf nicht abgesperrt werden, weshalb die Läufer von Ampeln gebremst werden. Dafür entschädigt aber die landschaftlich schöne Streckenführung durch Wälder und an Seen und Villen vorbei. Auch die auf Rang zwei liegende Staffel holte Schuler souverän bei Kilometer 48 ein. Kurz darauf wurde der Untergrund schwieriger zu laufen und die Strecke profilierter. „Das hat meine Muskulatur total zerstört. Ich hatte das Gefühl, Krämpfe zu bekommen und nahm bewusst Tempo raus“. Wie sein Staffelkollege musste auch er kämpfen, verkürzte aber trotzdem weiterhin den Abstand zur führenden Staffel. Mit Stirnlampe und Warnweste absolvierte Schuler die letzten Kilometer und wurde nach 6:00:04 Stunden gebührend im Ziel empfangen. Die Gesamtzeit von 15:36:27 Minuten sicherte ihnen Platz zwei. „Ein unvergessliches Erlebnis mit einem klasse Staffelteam inklusive Begleitung und insgesamt eine Wahnsinnserfahrung!“, resümierte Schuler.
Teamarbeit auf über 1620km: (v.l.) Ludger Hovest (BSV Ostbevern) und Markus Schuler (LV Oelde)
Die Finisher-Medaille zur Erinnerung an das jüngste Opfer der Berliner Mauer Jörg Hartmann